Reflexintegration

Die Bedeutung der frühkindlichen Reflexe !

Frühkindliche Reflexe helfen uns, während unserer ersten Lebensmonate zu überleben. Diese spiegeln sich nicht nur in unwillkürliche Bewegungen, sondern sind auch die ersten Bausteine der Entwicklung eines Kindes. Diese Reflexe entstehen teilweise schon im Mutterleib. Somit sind einige bereits bei der Geburt vorhanden und spielen eine entscheidende Rolle in den ersten Lebensmonaten. Von Geburt an zeigt ein Baby verschiedene Reflexe, die alle eine tiefere Bedeutung haben.

Jeder Reflex hat eine spezielle Funktion, die das Kind auf verschiedene Weise unterstützt. Sie helfen z.B. bei der Nahrungsaufnahme, dem Selbstschutz und der motorischen und emotionalen Entwicklung. Sie sind ein wichtiger Indikator für die Reifung des zentralen Nervensystems. Sind die Kinder in ihrer Entwicklung weit genug vorangeschritten, werden diese Reflexe nicht mehr gebraucht und sie entwickeln sich zurück.

Jedoch kommt es manchmal vor, dass Reflexe stark ausgeprägt sind und sich dadurch nicht von alleine zurückentwickeln können. In diesem Fall spricht man von einer Restmuskelreaktion der frühkindlichen Reflexe. Diese können den Menschen in verschiedenen Situationen stören und einschränken.

Warum ist Reflexintegration so wichtig?

Frühkindliche Reflexe sind, im Gegensatz zu lebenslangen Reflexen, nur eine gewisse Zeit aktiv. Sie entwickeln sich, werden stark, haben ihren Höhepunkt und werden danach in willkürliche Bewegungsmuster integriert oder vollständig gehemmt. Jeder Reflex hat somit seine sogenannte „Waltezeit“, in der er aktiv sein MUSS, um die Entwicklung voranzubringen.

Haben sich die frühkindlichen Reflexe also nicht zurückgebildet, so muss der Mensch immer wieder versuchen, diese willkürlich unter Kontrolle zu halten. Dieses -unbewusst ablaufende-Bemühen strengt das Gehirn jedoch an und kostet Energie. Somit kommt es vor, dass betroffene Menschen viel schneller ermüden, als andere. Sie empfinden vieles als mühsam und/oder anstrengend, woraus Unlust und mangelnde Motivation entsteht.

Aus oftmals subtilen Gründen bleiben die Erfolge von Therapien, Förderunterricht oder Nachhilfe aus. Hier lohnt es sich durchaus einen Blick über den Tellerrand zu wagen.

Durch gezielte Bewegungsübungen können störende Reflexe so integriert werden, dass einer korrekten Entwicklung bzw. angemessenem Verhalten nichts mehr im Wege steht.

Entstehung und Bedeutung der einzelnen Reflexe!

Insgesamt gibt es über 70 verschiedene Reflexe, die alle ihren Platz in der Entwicklung haben. Schon bei der ersten Vorsorgeuntersuchung überprüft der Kinderarzt/die Kinderärztin, ob die frühkindlichen Reflexe vorhanden sind.

In meiner Praxis beschäftige ich mich nur mit einem Bruchteil von Reflexen, diese sind wie folgt:

 

  • Furcht-Lähmungsreflex
  • Moro-Reflex (Greif-und Umklammerungsreflex)
  • Spinaler-Galant-Reflex
  • Amphibienreflex
  • Asymmetrisch–Tonischer-Nackenreflex (ATNR)
  • Landau-Reflex
  • Tonischer-Labyrinth-Reflex (TLR)
  • Symmetrisch–Tonischer-Nackenreflex (STNR)
  • Hand-Such-und Saugreflex
  • Plantar-Reflex (Fußgreifreflex)
  • Greifreflex

Moro–Reflex

(Greif- Umklammerungsreflex)

Auslöser: Wird ausgelöst bei einem plötzlichen Wechsel der Kopfposition zum Körper oder einer plötzlichen Lageveränderung über die vertikale Mittellinie hinaus.

Erläuterung: Der Moro lässt das Baby direkt nach der Geburt einatmen und den Körper strecken. Er bereitet das Baby drauf vor, den Kopf zu halten. Das Gleichgewichtssystem kommt aus der Balance, wenn eine plötzliche Lageveränderung über die Mittellinie eintrifft – Angstreaktion.

Stresshormone Cortisol und Adrenalin werden ausgeschüttet. Es handelt sich um unwillkürliche Reaktionen die auf eine Bedrohung reagieren – Kampf-Flucht Mechanismus! Daher nennt man ihn auch Stressreflex. Wenn er integriert ist, wird er nur noch in Situationen mit extremer Angst ausgelöst. Ansonsten wird er in eine Erwachsene Schreckreaktion umgewandelt – bewusste Entscheidungen.

Der Moro ist ein Greif- und Umklammerungsreflex. Zur Integration ist es wichtig, dass sich das Baby anklammern kann oder die Arme um jemanden schlingen kann. Das tut es bei dem Erwachsenen der es zum Trost auf den Arm nimmt und schaukelt. Doch Achtung, hat sich der FLR nicht integriert, kann er ausgelöst werden, wenn Eltern ihre Kinder auf den Schoß nehmen. Dadurch wird das Baby noch Empfindlicher gegenüber Taktiler- und vestibulärer Stimulation. Es kann passieren, dass es nicht auf den Arm möchte, was wiederrum zur Folge hat, dass sich der Moro nicht integriert.

Symptome eines aktiven Moro–Reflex:

  • in ständiger Alarmbereitschaft
  • dauerhafter und unbewusster innerer erhöhter Erregungszustand
  • Emotional unreif und Überempfindlich / Sensibel
  • bleibt ängstlich, reagiert mit Rückzug
  • Kampf- Fluchtreaktionen bei neuen Anforderungen
  • Stimmungsschwankungen
  • Überreizung und Hyperaktivität
  • verminderte Lernfähigkeit
  • eingeschränkte Entscheidungsfähigkeit
  • langsames Abschreiben der Tafel
  • Koordination beim Ballspiel
  • Routine, Planbarkeit, Struktur sind wichtig
  • Konzentrationsmangel
  • niedriges Selbstwertgefühl
  • Veränderungen verunsichern
  • fester Muskeltonus
  • häufige Infektionen, Immunschwäche, Allergien, Asthma
  • klassische Kandidaten für ADS /ADHS

Bild: Buch – Kraftvoll! Reflexe prägen das Leben (Bärbel Hölscher)

Bild: Buch – Kraftvoll! Reflexe prägen das Leben (Bärbel Hölscher)

Spinaler–Galant-Reflex

Auslöser: Wenn man dem auf dem Bauch liegenden Baby neben der Wirbelsäule vom Nacken zum Kreuzbein den Rücken entlang streicht. Dabei wird die Hüfte derselben Seite gebeugt und das Bein angezogen. Spinaler Galant Reflex, ATNR und STNR stehen in enger Verbindung zueinander.

Erläuterung: Der Reflex ist entscheidend für die Kopfdrehung während der Schwangerschaft und bereite die Geburt vor. Er ist während der Geburt aktiv, regt die Bewegung des Rumpfes gegen die Hüfte an. Bei Ermüdung werden ATNR und STNR aktiv, stoppen somit den Galant Reflex und verschaffen dem Baby eine Ruhepause. Das ist die Zeit zwischen den Wehen. Der Reflex ist verantwortlich für die Hörentwicklung und die Ausreifung des Gleichgewichts im Innenohr.

Symptome eines aktiven Spinalen–Galant–Reflex:

  • mangelnde Blasenkontrolle / Bettnässen älter als 5 Jahre
  • Verdauungsstörungen
  • kein tragen enger Kleidung im Lendenwirbelbereich (Hose)
  • Schwierigkeiten länger sitzen zu bleiben, wenn Rücken die Stuhllehne berührt.
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • schlechtes Kurzzeitgedächtnis
  • übermäßige Schwatzhaftigkeit
  • Skoliose, schiefer Gang und einseitige Hüftrotation *nervöse Unruhe und Hyperaktivität *schlechte Handschrift

Amphibienreflex

Auslöser: Er wird sowohl in Bauchlage als auch in Rückenlage durch das Anhaben einer Beckenseite ausgelöst. Dabei wird auf derselben Seite das Knie, Arme und Hüfte gebeugt.

Erläuterung: Er erleichtert das Krabbeln und Kriechen. Er überwindet die Schwerkraft und macht die Rumpfbewegung unabhängig von der Nacken- und Kopfhaltung. Er bildet einen Teil der Grundlage für die bilaterale Koordination und bewirkt das Rollen.

Symptome eines aktiven Amphibienreflex:

  • völliges Fehlen des Reflexes, weist auf nicht gehemmten TLR und ATNR hin!
  • im Kleinkindalter gibt es Probleme beim Rollen des Körpers auf dem Boden
  • Übergänge von der Kindheit zur Pubertät und zum Erwachsenenalter sind oft schwierig zu bewältigen
  • einzelne Körperteile können nur mit Mühe unabhängig voneinander bewegt werden.
  • beeinträchtigen das Kriechen und Krabbeln im Kreuzmuster

Bild: Buch – Kraftvoll! Reflexe prägen das Leben (Bärbel Hölscher)

Bild: Buch – Kraftvoll! Reflexe prägen das Leben (Bärbel Hölscher)

Asymetrisch-Tonischer-Nackenreflex

Auslöser: Wird durch die Kopfdrehung zur Seite aktiviert. Die Gliedmaßen der gleichen Seite, zu der der Kopf gedreht ist, strecken sich. Die Gliedmaßen der anderen Seite werden gebeugt.

Erläuterung: Der Reflex unterstützt die homolateralen Bewegungen und die Entwicklung kognitiver Systeme wie z.B. die auditive und visuelle Wahrnehmung und die Raumorientierung. Der Reflex wirkt sich besonders auf das Schreiben und die Schreibposition aus. Er ist für die linke Hemisphäre, der Sprech- und Sprachzentren verantwortlich und Integriert die Feinmotorik der Augenmuskulatur, was die Lesefähigkeit und das Schreiben fördert. Er hilft bei der Entwicklung des STNR. Während der Geburt unterstützen die ATNR Bewegungen die Wehen Kontraktionen.

Integriert der ATNR nicht vollständig, lösen bei Kopfdrehungen sämtliche Streck- und Beugemuskeln von Kopf bis zu den Füßen aus. Von der Kopfhaut über Gesichtsmuskeln, Zunge, Schultern den Körper hinunter bis zu den Füßen also die Kopfvorderseite, ist ein Hypertonus (stark) zu erkennen. Auf der Hinterkopfseite sind die Beugemuskeln von oben bis unten in einem Hypotonus (schlaff). Dies ist sehr anstrengend, denn es kann das Gefühl für eine Mitte nicht erfahren.

Symptome eines aktiven ATNR:

  • auditive und visuelle Wahrnehmung ist beeinträchtigt
  • Orientierung im Raum ist eingegrenzt
  • Schwierigkeiten beim Wechsel von fokussieren zu peripherem Sehen oder Hören können auftreten.
  • Gedächtnis- und Merkfähigkeitsstörungen
  • homolaterale Bewegungen werden bevorzugt
  • Körpermittellinie kann nicht überkreuzt werden
  • Gleichgewichtsprobleme können auftreten
  • Schwierigkeiten in der Rechtschreibung, Grammatik, Rechnen und schriftliche Formulierungen
  • beim Lesen wird der Kopf mitgedreht und Buchstaben/Wörter können ausgelassen werden.
  • emotionaler Stress und niedrige Frustrationstoleranz
  • ADS / ADHS können sich entwickeln

Tonischer–Labyrinth-Reflex

Auslöser: Der Reflex wird aktiviert bei der Veränderung der Kopfposition im Verhältnis zur Körpermittellinie. Er tritt in zwei Positionen auf. Die Kopfbeuger nach vorne löst den TLR vorwärts aus, die Überstreckung in Rückenlage nach hinten den TLR rückwärts.

Erläuterung: Die Bewegungen dieses Reflexes werden während der Geburt ausgelöst und der Muskeltonus wird trainiert. Die Zusammenarbeit zwischen Beuger und Strecker wird geübt. Der Reflex bereitet das Baby auf das Rollen und Krabbeln vor, also der richtige Umgang mit der Schwerkraft wird angeregt. Ist der Reflex nicht integriert, kann sich der Körper nicht automatisch entspannen. Die Kopfstellreflexe haben nicht die Chance, sich angemessen zu entwickeln. Sie sollen aber unser Leben lang Veränderungen der Kopf- und Körperhaltung im Raum kontrollieren und die notwendige Reaktion in die Wege leiten können. Das Gleichgewichtsgefühl des Kindes wird beeinträchtigt und sein visuelles Umfeld instabil. Zudem kommt es bei einer Nackenstreckung zur Überspannung aller Streckmuskeln, bei einer Nackenbeugung zur Überspannung aller Beugemuskeln.

Symptome eines aktiven TLR:

  • Haltungsschäden
  • Muskelverspannungen
  • Dysfunktionen des vestibulären Systems / Gleichgewichtsstörungen
  • mangelnde Bewegungskoordination
  • Schwierigkeiten mit Zeit- und Raumwahrnehmung
  • Unverständnis für Ursache und Wirkung
  • Probleme in der sensorischen Integration
  • mangelnde Aufmerksamkeit
  • verlangsamte Reaktion / langsames Arbeiten *Buchstaben werden verdreht
  • Abschreiben von Tafel ist anstrengend
  • schlechtes Kurzzeitgedächtnis
  • Hörverarbeitung eingeschränkt

Symptome TLR vorwärts:

  • Reisekrankheit
  • eingeschränktes Zeitgefühl
  • eingeschränkte Organisationsfähigkeit
  • schlaffer Muskeltonus
  • schlechte Haltung

Symptome TLR rückwärts:

  • Zehenspitzengang
  • straffer Muskeltonus
  • auffällige Halte- und Stellreaktionen
  • Räumliche Wahrnehmungsprobleme
  • Verhinderung von Überkreuzbewegungen

Bild: Buch – Kraftvoll! Reflexe prägen das Leben (Bärbel Hölscher)

Bild: Buch – Kraftvoll! Reflexe prägen das Leben (Bärbel Hölscher)

Landau-Reflex

Auslöser: Der Reflex besteht aus zwei Teilen, oberer und unterer Landau. Das Baby wird in Bauchlage unter dem Bauch gehalten und hochgehoben. Dabei hebt es Kopf, Oberkörper, Arme und Beine an.

Erläuterung: Der Landau Reflex hat eine hemmende Wirkung auf den TLR. Auch hilft er bei der Integrierung von ATNR und STNR und beeinflusst die Koordination von oberer und unterer Körperhälfte, wodurch die Rücken- und Nackenmuskulatur trainiert wird. Er bereitet das Baby auf das Stehen und Gehen vor. Er unterstützt das dreidimensionale Sehen und das beidseitige Hören. Er bringt außerdem höchst positive Emotionen zum Ausdruck. Ist der Landau Reflex nicht integriert, kann er die Integration des Spinalen galant Reflexes blockieren.

Symptome eines aktiven Landau Reflex:

  • schwacher Muskeltonus
  • erschwertes Brustschwimmen, da Kopf und Oberkörper nicht angehoben werden kann
  • Schwierigkeiten beim Ansteuern von Ober- und Unterkörper
  • steife Körperhaltung und Körperbewegungen
  • Probleme beim Hüpfen
  • neue Informationen können nicht gut verarbeitet werden

Symetrisch-Tonischer-Nackenreflex

Auslöser: Wird in zwei Positionen aktiviert- in der Beugung und Streckung. Wird der Kopf gebeugt, sind die Arme gebeugt und die Beine strecken sich .Wird der Kopf nach oben gestreckt, strecken sich die Arme und Beine werden gebeugt. Die Kopfbewegung löst den Reflex aus.

Erläuterung: Bei diesen Bewegungen werden zwei Sinnesprozesse aktiviert: das beidseitige Sehen und Hören. Über die Überkreuzbewegung des Krabbelns, arbeiten beide Gehirnhälften zusammen. Der STNR löst den ATNR ab. Mit der Entwicklung der Sehfähigkeit und beim vor und zurückschaukeln im Vierfüßlerstand, wird der STNR integriert. Beim STNR wird die Fernsicht beim Hochschauen trainiert und beim Runter schauen die Nahsicht. Die Raumwahrnehmung, das dreidimensionale Sehen und Hören sowie die Zeitwahrnehmung werden angelegt. 75% der Kinder mit Legasthenie oder Lernstörungen weisen einen aktiven STNR auf.

Symptome eines aktiven STNR:

  • Krabbelphase übergangen
  • schlechte Haltung, Zusammengesackte Sitzhaltung, der Kopf wird gerne auf die Hände gestützt.
  • sitzen mit untergeschlagenen Beinen, W – Sitz
  • Kinder malen oder schreiben lieber in Bauchlage oder im Stehen
  • kleckert beim Essen
  • schlechte Hand-, Auge Koordination
  • langsames Abschreiben von der Tafel wegen Umschalten der Augen auf Fern/Nah
  • Leseschwierigkeiten
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • die Kopfstellung kann durch zu hohe Anspannung, die Wahrnehmung und das Gedächtnis negativ beeinflussen.
  • Legasthenie /Lernstörungen

Bild: Buch – Kraftvoll! Reflexe prägen das Leben (Bärbel Hölscher)

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Such-Saug-und Schluckreflex

Auslöser: Aktivierung der Mundpartie mit dem Finger. Dies führt zu unterschiedliche Reaktionen der Muskulatur im Mundbereich.

Erläuterung: Die Reflexe lehren das Saugen und Schlucken, regen Muskelkraft in Nacken und Mund an, bereiten Sprache vor und unterstützen die Verdauung. Sie helfen bei der Entwicklung manueller Geschicklichkeit. Es sind Überlebensreflexe.

Symptome eines aktiven Such–Saug-Schluckreflex:

  • Hypersensitivität um den Mundbereich möglich
  • vermehrter Speichelfluss
  • die Zunge hängt beim Schreiben aus dem Mund
  • Probleme, beim Übergang von Flaschennahrung zu fester Nahrung
  • eingeschränkte manuelle Geschicklichkeit
  • Sprach- und Artikulationsprobleme / Lispeln
  • langes Daumen lutschen möglich

Plantarreflex (Fußgreifreflex)

Auslöser: Bei Druck auf die Fußsohle werden die Zehen eingerollt.

Erläuterung: Der Plantarreflex bereitet die Unterscheidung von rechter und linker Seite sowie die Hand-Fuß-Koordination vor. Er sorgt bei erfolgreicher Integration für ein sauberes Abrollen des Fußes.

Symptome eines aktiven Plantarreflex:

  • Zehenspitzengang
  • die Zehen werden immer wieder eingerollt
  • umständliches Anziehen von Schuhen und Strümpfen
  • Schwierigkeiten bei der Geräuschwahrnehmung

Bild: Buch – Kraftvoll! Reflexe prägen das Leben (Bärbel Hölscher)

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Greifreflex

Auslöser: Der Reflex wird ausgelöst, wenn das Kind etwas in die Hand bekommt und sie schließt.

Erläuterung: Der Reflex beeinflusst die Entwicklung der Grobmotorik der Hand. Er bereitet den Unterschied rechts/links vor, sowie die Hand-Mund und Hand-Fuß-Koordination. Durch die Koordination von oberer und unterer Körperbewegung wird die Zentrierung ausgebildet. Aus dem Greifreflex entsteht der Pinzettengriff, das Baby entwickelt die Fähigkeit etwas loszulassen. Der Gehörsinn wird entwickelt, es lernt Entfernung und Richtung abzuschätzen, indem es Gegenstände immer wieder runterfallen lässt. Somit erhält es Informationen über sein Ohr, wie lange es dauert, bis ein Geräusch zu hören ist.

Symptome eines aktiven Greifreflex:

  • Entwicklung der Seitigkeit ist verlangsamt
  • unsicherer Hand-Auge-Koordination sowie Hand-Fuß-Koordination
  • feinmotorische Probleme / Schwierigkeiten beim Pinzettengriff
  • verkrampfte Stifthaltung, starkes Aufdrücken des Stiftes beim Schreiben/Malen
  • schnelle Ermüdung beim Schreiben, dies führt zu Unlust und Verweigerung.
  • Mitbewegen des Mundes und Zunge während dem Schreiben/malen
  • undeutliche Artikulation ist häufig zu hören
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